RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE 2025: Innovationen unterstreichen die Marktbereitschaft
Die Demonstrationsmesse für Bau, Abbruch und Recycling blickt auf drei erfolgreiche Messetage zurück. Der Anteil der Fachbesuchenden und die Qualität konnte im Jahr 2025 erneut gesteigert werden.
Karlsruhe, 13. Oktober 2025. Das geplante Sondervermögen der Bundesregierung für Infrastruktur zeigt noch nicht die erhoffte Wirkung, wenn auch das ifo-Institut München für den Tiefbau im Jahr 2026 ein Wachstum von rund 7% prognostiziert. Die Erwartung der Industrie ist daher groß. Obwohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Recycling- und Tiefbaubranche weiter von Ungewissheit geprägt sind, tat dies der Stimmung auf der RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE (kurz: RATL) am vergangenen Wochenende in der Messe Karlsruhe keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Demonstrationsmesse für Bau, Abbruch und Recycling blickt auf drei erfolgreiche Messetage mit einem in Summe nahezu konstanten Zulauf an Besuchenden auf der Messe in Karlsruhe. Während es im Hallenbereich schwerpunktmäßig um digitale Technik und Service-Themen ging, wurde das ertüchtigte Freigelände Peter-Gross-Bau Areal eindrucksvoll für die Präsentation und Demonstration von Maschinentechnik aus den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen genutzt.
Qualität der Besuchenden ist gestiegen
Der Anteil der Fachbesuchenden konnte im Jahr 2025 erneut gesteigert werden und hat die 90%-Marke geknackt. So zeigten sich die Ausstellenden bezüglich der Qualität der Besucher der RATL besonders zufrieden. Es war spürbar, dass es nicht nur um die Entdeckung von Innovationen, sondern auch um die Vorbereitung von Investitionen und Kaufabschlüssen geht. Dies unterstreicht die wachsende Relevanz der Fachmesse, auf der schon erste Verkäufe getätigt und Vorführtermine vereinbart wurden. Im Rahmen der Besucherbefragung gab mehr als die Hälfte an, exklusiv nur die RATL und keine andere themenverwandte Messe zu besuchen. Neben dem Hauptmarkt Deutschland hat die Demonstrationsmesse erstmals Besuchende aus 34 Ländern angezogen und war Schlusspunkt einer internationalen Delegationsreise der UNIDO aus Afrika, Naher Osten und Indien.
Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe sagt als Veranstalterin: „Die RATL hat mit einem bislang nicht da gewesenen breiten Produktprogramm und beeindruckender Sortimentstiefe mit einem gestiegenen Live-Anteil bei den Messeständen ein starkes Signal gesetzt: Industrie, Handel und Handwerk sind bereit für die Herausforderungen von morgen. Was die Unternehmen jetzt brauchen, sind verlässliche Rahmenbedingungen und mehr Planbarkeit. Die Technik ist da – das haben die Ausstellenden eindrucksvoll gezeigt. Jetzt liegt es an der Politik, den Weg freizumachen. Unsere Messe ist dabei Motor für Investitionen und schafft konkrete Impulse für die Zukunft.“
Fachverbände stellen Forderungen an die Politik
Der Messebeirat der RATL nutzte die Branchenplattform, um am ersten Messetag ein Positionspapier mit Forderungen an die Politik vorzustellen. Das Papier enthält fünf Themengebiete, die für einen gemeinsamen Erfolg der Branchen Tiefbau, Abbruch und Recycling sowie Garten- und Landschaftsbau essenziell sind: die Entbürokratisierung mit besonderem Blick auf das Sondervermögen und die Vergabeverfahren, die Kreislaufwirtschaft mit dem Recycling und der Ersatzbaustoffverordnung, eine Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes sowie Schwertransporte. Die Verbandsspitzen von sieben Fachverbänden haben das Positionspapier auf der RATL feierlich unterzeichnet und unterstreichen damit die Forderung nach Rahmenbedingungen.
"Die Fachmesse RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE und die damit verbundene mediale Aufmerksamkeit nutzen wir, um uns mit starker Stimme an die Bundes- und Landespolitik zu wenden. Denn eine Vielzahl gesetzlicher Regelungen, behördlicher Anordnungen als auch mangelndes Fachwissen in Behörden und Verwaltungen zum „Stand der Technik“, erschweren die Planungssicherheit für technische und personelle Entwicklungen unserer Mitgliedsunternehmen. Sie schränken Effizienz und Innovation im Bauprozess ein. Die Abbruch-, Recycling- und Baubranche benötigen für die Umsetzung der größten Bauinvestitionen unserer Geschichte nicht einzelne Fachleute in Bauverwaltungen, sondern auf allen Entscheidungsebenen eine Kompetenz auf Augenhöhe. Die RATL ist die ideale Weiterbildungsplattform, leider fehlten Vertreter aus Bauämtern und Ausschreibungsstellen. Wir brauchen einen Zukunftspakt mit nachhaltigem Engagement auf beiden Seiten.“, betont Dieter Schnittjer, Mitglied des Vorstandes Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e.V. (VDBUM).
Gudrun Bailly, Ammann Verdichtung GmbH kennt diese Problematik und erläutert dazu: „In der Branche unserer Kunden war es ein belebtes Jahr, aber auch mit einiger Unsicherheit über die versprochenen Investitionen in Infrastruktur. Unsere Kunden fragen sich, wo denn die Projekte für die halbe Billion Euro sind. Insgesamt sind wir mit diesem Jahr aber zufrieden. Der Auftragseingang ist höher als früher, einen Impuls hat unter anderem der Ausbau des Glasfasernetzes gebracht. Wir sind schon seit vielen Jahren als Aussteller auf der RATL vertreten. Die Messe ist für uns eine ideale Bühne, moderne kompakte Verdichtungstechnik in verschiedenen Szenarien zu zeigen. Wir sind mit unseren Maschinen und Geräten auf gleich drei Demoformaten vertreten – und dies vor einem wirklich interessierten Publikum. Schön also, dass die Messe mit jeder Ausgabe wächst, aber immer noch überschaubar und bezahlbar bleibt.“
Die RATL kann auf ein treues Publikum bauen und zugleich ein Zuwachs bei den Besuchenden verzeichnen, die zum ersten Mal auf das Messegelände nach Karlsruhe kommen. Sie zeigten sich vor Ort in Summe sehr zufrieden. Toni Winter, Bereichsleiter der Firma SBR besucht die RATL zum vierten Mal und sagt: „Wir sind mobiler Brech-Dienstleister und sind mit 20 Brechanlagen bundesweit unterwegs. Ich bin schwerpunktmäßig im Recycling tätig und hier auf der RATL ist auf jeden Fall Qualität da. Was ich an der Messe vor allem schätze, ist, dass man das Netzwerk sehr gut pflegen kann. Daher bin ich mehr als zufrieden und werde zu der RATL in zwei Jahren auf jeden Fall wieder kommen.“
Einzigartiger Mehrwert von Live-Demos
Bei der diesjährigen RATL belegten zahlreiche Aktionsflächen und Musterbaustellen den hohen Nutzen der Demoformate für das Fachpublikum. Die Musterbaustelle Infrastruktur ist als neues Element hinzugekommen. Sie ist die Antwort auf den wachsenden Bedarf von Sanierung im Gleisbau in Deutschland. Die originalgetreue Darstellung der Prozesskette auf der Baustelle wurde seitens der Messe Karlsruhe in enger Kooperation mit dem VDBUM und einem Gleisbauunternehmen aus der Region konzipiert. Sie wurde zum Besuchermagneten und überzeugte durch ein ausgefeiltes Konzept aus der Praxis.
Neben durch die RATL choreographierten und weiterentwickelten Demoflächen nutzen auch immer mehr Ausstellende die einzigartige Möglichkeit zur aktiven Vorstellung ihrer Produkte und Lösungen an ihrem eigenen Messestand. „Die Live-Demonstrationen auf der RATL sind sehr wichtig für uns und unsere Kunden und machen definitiv einen Unterschied zu anderen Messen. Wir haben hier eine kleine Recyclingstraße mit Brecher, kleinem Förderband und Siebanlage aufgebaut. Die Besucher möchten die Maschinen näher begutachten und kommen gezielt auf die Messe, um sich die Demos anzuschauen“, sagt Paula McCusker, Gebrauchtmaschinen Export/Vertrieb Innendienst bei Jürgen Kölsch.
Benjamin Schraml, Vertriebsleiter Handel – Construction, Compaction, Power & Access bei JCB ergänzt: „Für uns ist die RATL eine sehr gute Messe, weil sie aus der Praxis für die Praxis entstanden ist und für uns eine ideale Plattform bietet, um die JCB-Produktfamilie von Klein bis Groß zu präsentieren. Die Live-Demos sind für uns extrem wichtig, weil diese für uns, in dieser Konstellation mit der RATL, ein einzigartiges Messekonzept in Deutschland sind. Wir als Hersteller haben hierbei die Möglichkeit, vielseitige Anbaugeräte an unseren Trägergeräten zu präsentieren und die Kunden so sehen können, dass alles ineinandergreift und für den Markt funktioniert. Und in Kombination mit dieser tollen Atmosphäre ist das schon extrem einzigartig.“
„Die diesjährige RATL in Karlsruhe war für uns ein voller Erfolg. Besonders beeindruckt hat uns die hohe Qualität der Fachbesucherinnen und -besucher – hier war im Vergleich zur letzten Veranstaltung eine deutliche Steigerung spürbar“, berichtet Thomas Knapp, Vertriebsleiter bei Wacker Neuson Vertrieb Deutschland. „Diese positive Entwicklung ermöglichte uns intensive Fachgespräche direkt am Stand sowie zahlreiche Geschäftsabschlüsse noch während der Messe. Darüber hinaus konnten wir wertvolle Kontakte für zukünftige Projekte knüpfen und konkrete Vorhaben anstoßen. Ein Highlight des Messeauftritts waren die praxisnahen Live-Demonstrationen auf der eigenen Standfläche, die bei den Besuchenden auf großes Interesse stießen und für durchweg positives Feedback sorgten. Wir freuen uns bereits jetzt auf eine Teilnahme an der RATL 2027,“ so Knapp weiter.
„Mit der fünften Ausgabe der RATL an unserem Standort Karlsruhe haben wir eine besondere Werthaltigkeit erreicht. Sie fügt sich hervorragend in unser gesamtes Veranstaltungsportfolio der Karlsruher Messe ein – gemeinsam mit der Nutzfahrzeugmesse NUFAM, den Platformers’ Days sowie neu den Internationalen Schwerlasttagen“, berichtet Beate Frères, Bereichsleiterin Eigenmessen bei der Messe Karlsruhe. „Wir blicken zuversichtlich auf die kommende Ausgabe der RATL: Bereits am letzten Messetag 2025 gaben zahlreiche Ausstellende an, auch in der Ausgabe 2027 wieder mit dabei zu sein, darunter bedeutende Player der Branche wie JCB, Zeppelin, Wacker Neuson, Arjes und Doppstadt.“
Die sechste Ausgabe der RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE in der Messe Karlsruhe findet vom 3. bis 5. Juni 2027 statt.